Havel-Tagebuch
Die Bilder sind gesichtet und gespeichert, eine Galerie gibt es auch schon. Hier nun die Tour vom Rätzsee bis Zehdenick in Tagebuchform. Ein weiter Artikel mit mehr Bildern folgt dann in der nächsten Zeit.
Tag 01
Rätzsee – Pälitzsee 11km
Die Tour führt uns über das Drosedower Bek und dem Gobenowsee, dem Dollbek und dem Labussee, durch die Schleuse in Canow zum Canower See und schließlich zum Campingplatz Pälitzsee.
Auf den Seen haben wir hohe Wellen, das Wetter ist sonnig und man wird öfter mal nass. Die Schleuse geht schnell und wir kämpfen weiter in den Booten gegen den Wind. Auch beim ersten Zeltaufbau lässt der Wind nicht nach. Von unserer Unterkunft aus können wir auf den See blicken.
Zuerst ein Käffchen trinken, diesmal nicht vor dem Zelt, sondern im Campinglokal – ohne Wind. Später wird noch deduscht. Michael und Wolfgang kochen für uns auf den Gaskochern Risotto. Wir müssen uns mit den verschiedenen Transportbeuteln erstmal organisieren und suchen am ersten Tag etwas länger für alles.
Tag 02
Pälitzsee – Fürstenberg 19km
Das Wetter ist wieder gut und wir haben weniger Wind und damit auch weniger Wellen. Statt vieler Motorboote, wie befürchtet, sind viele Paddler unterwegs. Die zwei Schleusen auf der Etappe gehen wieder schnell. Mittagspause machen wir in Pripert auf einem Wasserrastplatz/Campingplatz – hier könnte es uns auch gefallen. Es gibt Grillfleisch, Kuchen und Kaffee.
Habe eine Blindschleiche beim Schwimmen gesehen. Den Ausstieg in Fürstenberg mussten wir etwas suchen, es gibt einen sehr guten Bootsanleger an einem schönen kleinen Campingplatz mit nettem Personal. Für morgen bestellen wir Brötchen vor.
Die Duschen sind tiptop, da gibts nichts zu Meckern. Anschließend geht es in die Stadt – Sightseeing und Essen gehen. Morgen früh haben wir einen Besuch im KZ geplant, dann wird weiter gepaddelt. Zum Abendessen gibt es bei mir griechisch, der Italiener des Ortes bekommt es nicht hin und so warten wir erstmal eine Stunde bis 3 von 4 Gerichten am Tisch sind. Unmöglich. Das griechische Lokal befindet sich direkt am Marktplatz mit der gotischen Kirche.
Wir schauen uns von oben die Bootsrutsche an über die wir morgen weiter müssen. Ist wenig Wasser drin, mal sehen wie das klappt. Wird für Michael und Wolfgang die erste Rutsche in ihrem Kanu.
Tag 03
Fürstenberg – Bredereiche 15km
Die Bootsrutsche ist sehr seicht, wie wir am Vorabend schon sehen konnten und der darauffolgende Kanal hat wenig Wasser. Wir müssen ganz vorsichtig in der Mitte paddeln. Direkt an der Jugendherberge soll es einen Anleger geben, den suchen wir und landen an. Zu Fuß geht es zum KZ zur Besichtigung. Für den Nachmittag sind Gewitter angesagt.
Wir paddeln was das Zeug hält über zwei Seen, werden zum ersten Mal sehr nass in unseren Booten, es regnet. Dabei benutzen wir jetzt auch mal die Spritzschutzdecken für unsere Kajaks. Nach dem Regen kommt die Sonne raus und es wird gleich wieder heiss.
Anlanden in Bredereiche ist schwer. Gerda legt sich in der Slipanlage erstmal hin, da alles sehr rutschig ist. Ihr Handy geht mit ihr unter. Später kommt das Gerät in einen Beutel mit Reis und funktioniert nach drei Trockentagen tatsächlich wieder.
Aufgrund der Wetterlage entschließen wir uns kurzfristig für eine Ferienwohnung, statt dem Biwakplatz. Nachts dann Gewitter, liegen schön im Trocknen. Am Abend noch Käffchen im Gasthaus und einen Dorfbummel. Eine kleine Kirche und ein uriger Eisladen sind das Highlight. Am späteren Abend gibt es lecker Essen und Bier im gleichen Gasthaus über das wir auch das Zimmer gebucht haben. Die Boote haben wir auf einem Grünstreifen neben der Slipanlage angebunden. Für den nächsten Morgen haben wir Frühstück bestellt.
Tag 04
Bredereiche – Wentowsee 26km / Burgwall 23km
Heute die längste Etappe, wollen aber verkürzen auf 23km. Nur Kanäle, keine Seen. Nachmittags und Nachts soll es wieder Gewitter geben. Es ist morgens schon schwül. Der Kanal bietet wenig Abwechslung, wenn auch sehr schön. Heute ist nur Paddeln angesagt, man möchte nicht ins Gewitter kommen.
Den Biwakplatz haben wir vier für uns allein und die Zelte stehen auf einer mittelgroßen Wiese. Abendessen gibts im dazugehörigen Gasthaus, wir sitzen im Schatten. Heute haben wir zwar viele Tiere gesehen, dafür kaum Motorboote und gar keine anderen Paddler.
Die paar Schleusen gingen schnell, nur an einer mussten wir aufgrund von Bauarbeiten umtragen. Das nutzen wir für eine kleine Pause. Auf dem Biwakplatz hoffen wir auf Schatten und das die Zelte endlich kühler werden.
Sitzen später noch vor den Zelten und versorgen Blasen. Nachts kommen dann die großen Unwetter und im Zelt ist es über Stunden ziemlich gruselig, gibt aber nichts wo man ansonsten hin könnte. Überstehen die Nacht mit wenig Schlaf und sind trocken geblieben.
Tag 05
Burgwall – Zehdenick 8km
Frühstück a la Card im Gasthof. Heute, am letzten Tag, eine kleine Etappe. Nach drei Kilometern besichtigen wir eine alte Ziegelei mit einer Bimmelbahn geht es über das Gelände. Dann noch 5 km zum Endpunkt an der Schleuse von Zehdenick. Alles klappt, das Wetter hält und es wird wieder sehr warm.
In Zehdenick holen wir die Boote und das Gepäck aus dem Wasser und tragen alles über die Straße auf einen Parkplatz. Auspacken, Boote zusammenlegen, verpacken. Das Leihkanu und wir werden vom Shuttleservice abgeholt und wieder zum Rätzsee gefahren. Die Tour von 5 Tagen in einer Stunde…
Für die nächsten Tage haben wir wieder einen Mietwohnwagen und richten uns ein. Später gibts wieder ein ordentliches Unwetter. Wenn das Gewitter mal aufhört soll es noch duschen gehen. Aber jetzt ist das Wetter egal, wir sitzen nicht mehr in den Booten.